Call_me_Anna

Auf Grund des Wetters dann heute doch noch einmal schwach geworden. Nicht beim Dealer meines Vertrauens, aber da muss man dann eben Opfer bringen.

Manchmal kommt es mir vor, als wäre es eine Ewigkeit her. Die Zeit, als wir die Wochenenden durchfeierten. Ohne bunte Pillen, denn du warst meine Droge. Die Zeit, als ich nur wusste was ich nicht will. Wir lebten keinen Traum. Wir lebten uns. Die Zeit, als wir nachts noch mit Freunden, Sixpacks und Wodka ans Wasser fuhren. Uns betranken, nackt badeten und in den Dünen vögelten. Die Zeit, als die Liebe noch neu und meine Küsse noch ehrlich waren. Und ich mein Herz gegen Schmetterlinge eintauschte. Die Zeit, als das Glück einen Haken hinter mein Leben hätte machen können. Ungefragt.

Manchmal frage ich mich wie es dir geht. Dann schwebt mein Finger über den Tasten. Und sollte ich mich einmal nicht mehr beherrschen können...hoffentlich hast du eine neue Nummer.

Pour toi, Anne...

Meine Vernunft mit dem Alkohol hinuntergespült. Dem Verstand frei gegeben. Der erste Kuss ist eher flüchtig. So wie deine Umarmung. Ein langsames Herantasten. Bis ich dann irgendwann deine Zunge in meinem Mund spüre. Mich wie eine Ertrinkende an dich klammere. Du weisst, dass du nur ein Werkzeug bist. Morgen wird alles falsch sein. Deinen Namen werde ich in einigen Stunden vergessen haben. Und falls wir uns jemals wiedersehen, werden wir uns begegnen wie Fremde. Aber zwischen Jetzt und Morgen liegt die Nacht. Und die Nacht wird mich spüren lassen dass ich noch am Leben bin.