Call_me_Anna

Tu me manques.

Auf WG-Party gestern. Ich frage mich was ich hier soll. B. hat mich mitgeschleppt. Ich stehe mit meinem Glas in der Hand herum. Bestellt und nicht abgeholt. Gesprächsfetzen über Studienzeiten, Scheine, den Lebensunterhalt. Ich fühle mich unwohl. Der Typ, der mich anspricht, hatte noch einen Ring am Finger als ich ihn das erste Mal gesehen habe. Ich will hier weg und suche B. In einem Zimmer machen zwei Mädels vor Publikum unter lautem Gejohle miteinander herum. Alle scheinen schon ziemlich dicht zu sein. Als ich es fast schon aufgeben will finde ich B. im Treppenhaus an einem Typen kleben. So wie das aussieht will sie nicht mit. Ein Klaps auf ihren Po und ich laufe die Treppe nach unten. Als die Haustür hinter mir ins Schloß fällt bin ich froh wieder in meiner Welt zu sein.

"Bei der Menge Typen die dich schon gehabt haben...wissen deine Eltern eigentlich, dass du eine Nutte bist?"

Mit diesen Worten hast du aus unserer Freundschaft Hass gemacht. Du hast sie mir ins Gesicht geschrien. Ins Gesicht gespuckt. Ich war so perplex. Selbst wenn ich etwas hätte sagen wollen, ich hätte es nicht gekonnt. Ich bin davon gelaufen. Vor mir und vor dir. Du warst für mich ein Freund. Nicht mehr. Und nicht weniger. Für dich war ich wohl noch mehr. Und das, was war, hat dir nicht gereicht. Meine Ablehnung hat das, was du empfunden hast, ins Gegenteil gewandelt. Dann hast du versucht andere mit deinem Hass anzustecken. Und ich habe dir alles Mögliche an den Hals gewünscht. Aber nicht das.

Torsten
1995 - 2014

Du solltest nicht immer etwas hinterher laufen Anna...lass dich auch einmal einholen.