Call_me_Anna

B. erinnert mich daran, dass bald Schulball ist. Sie freut sich. Ein Grund für sie, sich wieder einmal richtig aufzubretzeln. Und ich? Ich wüsste nicht mit wem ich gehen sollte. Und alleine ist keine Option für mich. Da hat mich mein Stolz fest im Griff. Also versuche ich mir einzureden, dass es sowieso langweilig wird. Nachmittags kommt dann der Frust doch noch durch die dünne Oberfläche meines Selbstbewusstseins. Ich frage mich warum die letzte Zeit manches einfach nicht klappt. Was mache ich falsch? Oder, was mache ich nicht richtig? Fragen auf die ich keine Antworten finde. Warum bin ich scheinbar die Einzige, die auf dieser Achterbahn des Lebens ständig kotzen muss?

Etwas in eigener Sache...

weil sich doch manch einer hierher verirrt.

- Hier stehen teilweise sehr persönliche Dinge...und ich habe keine Lust mich hier mit Kommentaren herumzuquälen, beziehungsweise mein Leben zu erklären. Deshalb ist die Funktion meistens abgeschaltet. Meistens...

- Weil hier die Klicks überhand nehmen. Das Bild zeigt NICHT mich...und ich bin es doch.

Ta gueule...Anne.

Morgens wartet K. vor der Schule. Kommt auf mich zu als ich durch die Tür will. Stellt sich mir in den Weg, nimmt mein Gesicht in seine Hände. Dann umarmt er mich. Wortlos. Als ob er es wüsste... Aber er kann nichts wissen. Nicht das. Es ist da oben geblieben. So wie sie. Meine 12 Minuten jüngere, andere Hälfte.
Ich mache mich los, flüchte auf die Toilette. Weine. Wie vor 2 Jahren.

Ma soeur, je t'embrasse...Anne

Zwei Jahre zwischen dem Bild und heute. Die zwei wichtigsten Jahre bisher. Zwei Jahre, in denen sich soviel verändert hat. In denen ich mich verändert habe. Klar, ich wusste dass die Zeit nicht stehenbleibt. Oft genug habe ich versucht sie anzuhalten. Und bin jedes Mal gescheitert. Aber ich habe daraus gelernt. Zwei Jahre, in denen ich einige Male geglaubt habe, dass ich diesen Tag nicht erlebe. Zwei Jahre, in denen es mir manchmal auch scheissegal war, ob ich ihn erlebe. Und jetzt? Ich bin nicht froh über den Tag. Aber ich freue mich für ihn. Für mich. Dass ich ihn erlebe. Erleben darf.

Santé, Anne...

Wenn ich dich heute fragen würde, was ich falsch gemacht habe, und du würdest mir antworten: "Alles". Dann wüsste ich, dass es richtig war.

Und wünschte mir ich wäre trotzdem manchmal wieder wie du, Anna.