Samstag, 28. Juni 2014
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Vielleicht muss man einfach auch nur einmal seinen Standpunkt ändern. Dann stimmt auch die Perspektive wieder.

Oder sich auf den Rücken legen...und die Beine breit machen.

Salope, Anne...
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Freitag, 27. Juni 2014
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Ich bin nicht so, wir ihr mich gerne wollt. Wie ihr mich gerne hättet. Angepasst. So wie ihr selber seid. Ich lasse mich nicht mehr verbiegen. Nur damit ich in euer Schema passe. Den Weg des geringsten Widerstandes habe ich längst aufgegeben. Während ihr euch noch durch das Leben schlängelt. Auf Slalomkurs. Nur nirgendwo anecken. Ich fahre geradeaus. Und deshalb bin ich auch vor euch am Ziel. Manchmal wird es zu schnell. Ab und zu ein Sturz. Aber ich bin immer wieder aufgestanden. Weitergefahren. Und immer noch schneller als ihr. Also schreibt mir nicht das Wie, Wann, Wo und Warum vor. Und wenn es mir irgendwann das Genick bricht. Dann weil ich ich selbst war. Und keine Kopie von euch.

Merde, Anne...
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Donnerstag, 26. Juni 2014
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Once doesn't count III

Dezember 2012, Norddeutschland
Geburtstagsparty bei einer Freundin. Jemand hat A. mitgebracht, 17 oder 18. Er ist auf Besuch. Tanzen, Spiele, Flaschendrehen. Nach dem ersten Kuss mit ihm schmecken die Küsse der anderen fad. Nach dem dritten oder vierten will ich mehr. Er fängt mich im Flur ab, als ich von der Toilette komme. Sein harter Schwanz als er sich an mich drängt. Wir knutschen uns die Treppe hoch. Irgendein Zimmer. Nicht der Blümchensex den ich bisher kenne. Wir vögeln nicht, er fickt mich. Richtig. Hart. Ich zähle nicht, wie oft ich komme. Damit habe ich wohl endgültig meine Unschuld verloren.
A. sehe ich nie mehr. Zwei Tage später trenne ich mich von meinem Freund.
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6:45.
Mein Wecker klingelt fast unhörbar. Ich bin schon vor einigen Minuten aufgewacht. Drehe mich noch einmal um, kuschele mich unter die Decke und ignoriere die Zeit. Die Lautstärke des Klingelns steigert sich in den nächsten Minuten. Bis ich es nicht mehr aushalte.
6:50.
Ich schlage die Decke zurück und schwinge die Beine seufzend aus dem Bett. Auf dem Weg ins Bad schalte ich das Sonos ein. Coeur de Pirate schallt durch mein Zimmer. "Et entendre ton rire comme on entend la mer..." Ich schalte wieder aus. Haare hoch gesteckt, Slip ausgezogen und unter die Dusche. Danach Zähne putzen, mit der Bürste einige Male durch die Haare, Deo und fertig.
6:57.
Ich ziehe schnell meine Klamotten an, die ich gestern schon herausgesucht habe. Dabei ein Blick aus dem Fenster. Outfit und Wetter passen zusammen.
6:59.
Nochmal ins Bad. Prüfender Blick in den Spiegel. Schön genug für diese Welt, Anna.
7:00.
Ich schlüpfe in die Slipper, nehme den Rucksack und gehe nach unten. Es riecht nach Kaffee. Ich bin die Erste. Stelle den Rucksack im Flur ab, jogge zum Tor, nehme die Tüte mit den Brötchen, die Zeitung und laufe zurück.
7:03.
Sis ist jetzt auch unten. Tassen, Teller, Besteck, Wurst, Käse, Butter, Marmelade haben inzwischen ihren Weg auf die Esstheke gefunden. Eingespieltes Team eben. Dad kommt just in time, gibt jeder einen Kuss. Mom arbeitet heute von zu Hause und ist noch im Bett.
7:05.
Wir sitzen alle. Frühstück
7:06.
Der erste Schluck Kaffee. Schwarz, ohne Zucker. Ich halbiere ein Brötchen. Eine Hälfte Wurst, die andere Käse mit Erdbeermarmelade. Sis verdreht aus Gewohnheit die Augen und schüttet die halbe Zuckerdose in ihre Tasse. Dads Blick wandert zwischen uns hin und her. Gibt dann bekannt, dass er ein ernstes Wort mit Mom reden muss. Unmöglich dass er diese Kinder gezeugt hat.
7:09.
Mein Blick fällt auf die Tafel an der Wand, während ich mir ein zweites Brötchen für die Schule mache. Hier kann jeder bis 20 Uhr seinen Wunsch für das Abendessen am nächsten Tag eintragen. Mom checkt Machbarkeit und streicht wenn nötig. Bis 8 Uhr am folgenden Tag kann dann jeder wählen. Roulade gegen Lasagne heisst es heute. Es steht 1:0.
7:11.
Mein zweiter Kaffe. Diesmal mit Milch. Dad hat inzwischen fleissig Brötchen gemacht, eine neue Tasse Kaffee eingeschenkt, alles auf ein Tablett gestapelt und verschwindet Richtung Schlafzimmer.
7:15.
Ich packe das Brötchen in meinen Rucksack. Der letzte Schluck. Die Lasagne gleicht zum unentschieden aus. Dad ist immer noch verschwunden. "Ciao Dad, Mom. Macht nichts was ihr in 9 Monaten bereut." Sis prustet eine halbe Tasse Kaffee quer durch die Küche. Wir klatschen uns ab. Die Sauerei muss sie aufwischen.
7:18.
Ich öffne die Tür. Einmal tief durchatmen. Yeah, ich bin bereit für den Dschungel da draussen.

Morning with Anna...
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