Sonntag, 1. Juni 2014
76
Dialog mit Anna

Was ist denn mit dir heute los?
Was soll denn los sein?
Du sitzt immer noch hier!
Und?
Ich frage ja nur. Sonst bist du ja auch nicht so.
???
Willst du denn nicht noch weg?
Warum sollte ich denn?
Na wenn DU das nicht weisst.
Bringt doch sowieso nichts.
Hast du es jetzt wohl aufgegeben?
Was soll ich aufgegeben haben?
Die grosse Liebe. Den Traumprinz, der dich auf Händen...
Halt deine grosse Klappe!
Wie redest du denn mit mir? Das muss ich mir nicht bieten lassen!
Dann geh doch. Verschwinde.
Ich will doch nur dein Bestes.
Du mischt dich nur immer ein. Halte dich einfach aus allem heraus.
Wenn ich mich aus allem heraus halte...
Ja? Was ist dann?
Das weisst du doch genau. Du bist Fast Food. Schnell gegessen und dann weiter.
Du bist gemein. Ausserdem ist das mein Leben.
Meines aber auch...irgendwie.
Und was soll ich deiner Meinung nach jetzt machen?
Ist ja sowieso schon zu spät. Schenk noch einmal nach. Wir können ja morgen weiter reden.
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75
Alte, geile Säcke, die glauben, sich mit ihrem Geld alles kaufen zu können. Die einen, trotz ihrer viel zu jungen Frauen, mit Blicken ausziehen. Einen bei jeder sich bietenden Gelegenheit begrapschen. Ja, ich hab etwas unter dem Kleid an. Und jetzt nimm deine Finger von mir.
Und dann die, die für einige Minuten verschwinden. Und denen der weisse Staub noch unter der Nase klebt wenn sie zurückkommen. Nein, verschwinde mit deinem Dreck.
Champagner wird wie Wasser in sich geschüttet. Kaviar und Lachs in sich gestopft. Als gäbe es kein Morgen. Zum Kotzen. Aber es hilft alles nichts. Noch müssen wir bleiben. Wir verziehen uns in eine Ecke. Beobachten diese Farce von aussen. Small Talk mit den wenigen Normalen. Bis es endlich soweit ist. Wir lange genug anwesend waren und gehen können. Ich kenne das alles. Und doch widert es mich jedes mal an.
Zuhause dann erst unter die Dusche. Aber er lässt sich nicht abwaschen, dieser Ekel.
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Freitag, 30. Mai 2014
74
Nachmittags dann der Anruf von Dad. Erinnert uns, dass wir heute Abend in offizieller Mission unterwegs sind. Jaja...haben Sis und ich nicht vergessen. Mom erteilt die Freigabe für ihren Kleiderschrank. Und wir sollen uns benehmen. Das können wir, Dad. Haben wir gelernt. Und aufpassen mit Alkohol. Aye, aye Sir. Und nehmt ein Taxi. Yesss, Sir. Weder Sis noch ich mögen das, aber was macht man nicht alles für die Familie.

Musst du durch, Anne...
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Freitag, 30. Mai 2014
73
Mom und Dad sind gestern nach Rom geflogen. Hochzeitstag. Sis übernachtet bei ihrem Freund. Ich habe B. eingeladen. Ich habe keine Angst, will aber auch nicht alleine im Haus sein. Wir kochen. Essen. Danach liegen wir auf meinem Bett. Musik. Fernsehen. Es ergibt sich von selbst. Und ist unkompliziert. Keine Verpflichtungen. Vielleicht ist es deshalb so einfach. Nachzugeben. Sich hinzugeben.
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72
Gestern Abend dann noch Party bei einem Bekannten von B. P. ist auch da, aber wir ignorieren uns erfolgreich. Es geht besser als ich dachte. Ich habe keine Erwartungen. Amüsiere mich. Und trinke wenig. Bleibe unverbindlich und lasse nichts und niemanden an mich heran. Heute nicht. Nicht der richtige Tag, nicht der richtige Ort. Nichts tun was ich morgen bereuen könnte. Irgendwann wird es wieder anders kommen. Ich weiss es. Vielleicht morgen, übermorgen. Aber nicht heute. Selbst B. wundert sich.
Ich hoffe, dass bald jemand kommt, der mich heim bringt. Anstatt mich mit heim zu nehmen.

Erkenntnisse, Anna...
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