Sonntag, 10. August 2014
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B. ist immer noch unterwegs. Schickt jeden Tag Bilder die mich neidisch werden lassen. Und der Fuss passt wieder in einen für die Tanzfläche geeigneten Schuh. Warum ich gestern abend trotzdem zu Hause geblieben bin? Ich weiss es nicht. Angezogen hatte ich mich schon. Und dann gewartet. Gewartet dass es zu spät wird. Und mir dann die Zeit die Entscheidung abnimmt. Mir wäre nach Reden gewesen. Aber Samstagabend gehört Reden nicht zur Grundaustattung. Und den Aufpreis war ich diesmal nicht gewillt zu zahlen.
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Samstag, 9. August 2014
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You can't always get what you want.

Stimmt. Haken.
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Sonntag, 3. August 2014
147
Der Samstag geht schief als ich mit Schwung durch die Tür will und mit dem Fuss dagegen knalle. Die beiden kleinsten Zehen haben Pech. Dann sitze ich auf dem Boden. Tränen in den Augen. Ob des abgeplatzten Nagellacks oder dem Schmerz. Ich weiss es nicht, sehe nur die Zehen im Zeitraffer anschwellen. Und die Farbe wechseln. Bei Lila fährt Mom mich ins Klinikum. Auf dem Weg die Anekdote von Opa. Kleinen Finger beim Strumpf ausziehen gebrochen. Dann mit Draht von vorne...Mir wird schlecht und an der nächsten roten Ampel sehe ich mein Mittagessen wieder. Die folgenden zwei, drei Stunden bestehen aus Warten. Mein Übel scheint eines der Kleineren zu sein, wenn ich mich so umblicke. Blut, verdrehte Knochen. Ich komme mir gerade ziemlich lächerlich vor, als eine grimmig dreinblickende Schwester mit Rollstuhl auftaucht und mir andeutet darin Platz zu nehmen. Nach scheinbar endlosen Minuten durch unterirdische Gänge dann das Behandlungszimmer. Liege, Schreibtisch. Die Schwester verschwindet, ich bleibe. Muss bleiben. Alleine finde ich den Ausgang nicht. Ich übe mich im Rollstuhl fahren. Vor. Zurück. Als ich meine erste Kurve schaffe geht die Tür auf. Frau Doktor und Adonis. Adonis heisst laut dem Schildchen auf seiner Brust Florian und hebt mich aus dem Rollstuhl. So fühlt sich das also an, wenn Frau über die Schwelle...weiter komme ich nicht, denn ich werde sanft auf der Liege abgesetzt. Im nächsten Augenblick kniet er vor mir. Streift mir zärtlich den Flip Flop vom Fuss. Ich schliesse die Augen und überlege, ob ich den Heiratsantrag, den er mir jetzt gleich machen wird, annehmen will, als mich ein stechender Schmerz in die Wirklichkeit zurückholt. Frau Doktor hat meine Zehen in der Mache. Florian ist mitsamt Rollstuhl verschwunden. Die nächste Stunde vergeht unspektakulär. Röntgen. Warten. Befund. Nichts gebrochen. Fast-Ehemann und Rollstuhl bleiben von den Katakomben verschluckt. Und während ich einer neuen Schwester hinterher Richtung Ausgang humple, frage ich mich, mit welchen halluzinationsfördernden Mittel diese weissen Kittel gewaschen werden.
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