Donnerstag, 17. Juli 2014
127
Hi Leben. Für besonders sinnvoll halte ich dich ja nicht, aber ich bin dankbar für alles was ich umsonst bekomme. Und dass du mich so einiges lehrst, macht dich um so spannender. Danke also für den gebrochenen Arm. Da habe ich schon mit 5 gelernt, wie sich das anfühlt, wenn es richtig weh tut. Und für den Alkohol. Seit ich besoffen auf dem Weg vom Bett ins Bad über meinen herumliegenden Rucksack gestolpert und anschliessend auf den Boden gekotzt habe, gehört Ordnung zu meinen grössten Tugenden. Ein schöner Nebeneffekt des Ganzen war die Erkenntnis, was ich mir einbrocke, muss ich auch selbst auslöffeln, ääh...aufwischen. Und Danke für die Kreditkarten natürlich. Wie sollte ich denn sonst Geduld üben, wenn das Arschloch vor mir an der Kasse seinen Kaugummi für 79 Cent nicht mit ihr bezahlen wollte, sich x-Mal bei der PIN vertippt und der Einkauf schliesslich doch noch storniert werden musste? Gut, das mit der Contenance habe ich noch nicht so drauf, sonst hätte ich meine Sachen nicht auf dem Band liegen lassen und wäre auch nicht einfach gegangen, aber ich denke ich bin auf einem guten Weg. Versprochen. Und dass ich mich jetzt schon an Mittelmässigem erfreuen kann, liegt an der Sache mit dem Sex. Da staunst du, was? Aber ich habe ja von dir gelernt, dass es noch schlechter geht. So freue ich mich auf die weitere Zukunft mit dir und was du dir noch so einfallen lässt. Es bleibt aufregend.
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Mittwoch, 16. Juli 2014
126
Mein Traum vom Leben.
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Die blauen Schuhe. Euch werde ich nie gehen lassen.
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Du hast etwas in mir gesät, was ich von niemandem ernten lassen will.
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Wenigstens die Wut hält mich warm.
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Und dann trifft dich die Erkenntnis. Wie ein Faustschlag. Und als du wieder wach wirst fehlt dir diese Minute. Und die Erkenntnis.
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Das Glück, alles zu finden. Und das Elend, noch mehr zu verlieren.
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Ich sollte ein Backup von mir machen. Nur wohin.
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Mädchenspielzeug. Und dabei wieder Kind sein.
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Als ich die Augen schliesse sehe die vor mir, die ich einmal geliebt habe. Als ich sie öffne, stehen sie immer noch vor mir.
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Konsequenz ist etwas, was mir scheinbar fehlt.
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Wie ich mich ausziehe, als es anfängt zu regnen, und nach draussen laufe, in der Hoffnung mich reinwaschen zu können.
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Und die Freude, wenn eine Niederlage zum Sieg wird.
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Du bist mir nur vorangegangen.
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Ich würde mich aufgeben für dich.
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Manchmal ist mir die Wahrheit zuviel. Glauben was sie erzählen. Nicht wissen wollen was sie denken.
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Mittwoch, 16. Juli 2014
125
Es ist das dritte Mal dass er mich mit seinen Schwingen streift. Der grosse, schwarze Vogel. Ich frage mich wann. Wie lange geht es noch? Du kannst mich erschrecken, aber Angst, Angst habe ich nicht.

J'attends...Anne
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124
Dieses abgefuckte Leben. Auf dem Heimweg heute muss ich an einer Fussgängerampel warten. Rot. Ich könnte mir noch ein Eis kaufen. Hole meinen Geldbeutel heraus, zähle das Geld ab. Als ich aufschaue ist es längst grün. Der Mann, der neben mir stand, schon fast in der Mitte der Strasse. Dumpfer Knall. Dann liegt er auf dem Asphalt. Angefahren. Der Kopf in einer Blutlache die schnell grösser wird. Mir wird schwindlig. Zwinge mich nicht hinzusehen. Nur weg, Anna. Und eigentlich müsste ich jetzt da liegen. Wenn... 2 Sekunden haben entschieden. Dann denke ich an meine Schwester... 2 Sekunden, und du wärst noch bei mir. Ich würde sie dir gerne schenken.

Mon amour...Anne
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