Dienstag, 15. Juli 2014
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Ich frage mich, ob sich dieses Gefühl wieder einstellen wird. Irgendwann. Dieses Gefühl das so sehr brannte, dass sich eine Narbe gebildet hat. Durch die ich jetzt nichts mehr spüre. Nichts mehr fühle. Und ich warte darauf dass es sich wieder gut anfühlt. Denn wenn es sich gut anfühlt ist alles andere egal.
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Ich habe ja nichts dagegen. Solange ich nicht damit konfrontiert werde. Also nicht zuschauen muss. Oder zuhören. Live, Fernsehen, Radio... Jeder soll doch auf seine Art und Weise glücklich werden. Und wenn er dazu 20 Leuten zuschaut, die einem Ball hinterher laufen. Bitteschön. Manche stellen sich dann auch noch mit zigtausend anderen auf die Strasse, glotzen public und geben sich die Kante. Macht doch. Was ich damit sagen will?
Fussball, diese WM, geht, ging mir am Arsch vorbei! Ich bin nicht Weltmeister!
Stattdessen sass ich auf dem Balkon, die Füsse auf dem Tisch, verdünnte Whiskey mit Cola, liess etwas Gras durch die Atemwege strömen und lauschte in die Nacht. Hing meinen Gedanken nach. Bis weit entfernt das Hupkonzert begann. Die Realität hatte mich wieder eingeholt. Und mischte sich wieder in mein Leben ein.
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Sonntag, 13. Juli 2014
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Wie das Warten auf einen Zug ohne Fahrplan. Oft bin ich dann wieder aus dem Bahnhof gegangen. Habe die Möglichkeit genutzt am Strassenrand den Daumen hochzuhalten. Mich mitnehmen lassen vom Nächstbesten. Ist doch egal, wenn mir das Warten zu lange dauert.
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Und dann sitze ich hier und warte. Eigentlich...soll ich, oder soll ich nicht. Ziehe mich an. Setze mich wieder. Hast du Lust, Anne? Ja, schon, aber irgendwie auch wieder nicht. Ist vielleicht auch nicht das richtige Outfit. Ziehe mich um. Setze mich. Gucke in den Spiegel. Doch noch mal ins Bad. Hmmm...Frisur. Hier noch etwas Schaum, da nochmal mit dem Fön. Der Nagel könnte noch... War vielleicht vorhin doch besser. Also nochmal umziehen...aber auch nicht besser...vielleicht könnte ich noch... Irgendwann ist es einfach zu spät. Wenigstens musste ich mich nicht entscheiden
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Freitag, 11. Juli 2014
119
Mögen muss man mich ja nicht...lieben reicht mir schon.
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Ich bemerke sie, als sie einsteigen. Sie, trotz der hohen Schuhe, fast einen Kopf kleiner als er. Händchenhaltend. Sie unterhalten sich leise. Es ist mehr ein Flüstern. Dieser strahlende Glanz in ihren Augen, als sie zu ihm aufsieht. Sich an ihn schmiegt. Und er vorsichtig seinen Arm um ihre Hüfte legt, als wäre er sich der Zerbrechlichkeit ihres vielleicht noch jungen Glückes bewusst. Die Umstehenden sind vergessen. Es gibt nur noch sie.

Das macht alles nicht leichter. Ich fühle den Stich in der Brust. Wende den Blick ab, und bin froh, dass ich an der nächsten Station aussteigen darf.

Mémoire douleureuse...Anne
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