234
Ich wundere mich nicht, dass ich erst um 11 Uhr aufwache. Es war spät gestern. Ich bleibe noch etwas liegen. Denke über den vergangenen Abend, diese verlorene Nacht nach. Meine Augen wandern im Zimmer umher. An der Wand die Uhr. Die Armbanduhr meiner Schwester. Die Uhr, deren Zeiger sich seit ihrem Tod nicht mehr bewegt haben. Als wäre die Zeit stehen geblieben. Und für sie ist sie das ja auch. Für immer. Daneben hängt das kleine Schwarze. Mein erstes. Es passt mir schon lange nicht mehr. In ihm fühlte ich mich erstmals Erwachsen. Und die Küsse schmeckten anders. Besser. Zwei Erinnerungsstücke. Da hängen Freud und Leid ganz nah nebeneinander.

...bereits 158 x gelesen