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Das Zimmer ist klein. 20 qm. Und unter dem Dach. Vielleicht 5 qm auf denen ich aufrecht stehen kann. Den Rest beanspruchen Bett, Schrank, Waschbecken. Ein Stuhl. Fenster. Die Toilette ist auf dem Flur. Holz um mich herum. An den Wänden, an der Decke. Der Boden. Als ich die Tür schliesse fühle ich mich sofort wohl. Der Raum schmiegt sich um mich. Umhüllt mich. Ein kuscheliges Nest das Geborgenheit ausstrahlt. Danach orientiere ich mich im Ort. Schweinsbraten mit Kloss. Und ein Bier. Als ich das Bett dann später über mich ziehe türmt sich ein Berg Federn auf mir auf. Plumeau. Es wird kalt, nachts, sagte die Vermieterin. Mir nicht, denke ich. Telefoniere noch kurz mit Mom und probiere das Wlan. Langsam, aber geht. Der Bach, der am Haus vorbei rauscht, wiegt mich in den Schlaf.
Als ich aufwache ist es kurz nach 9. Mist, Frühstück gab es von 7 bis 9 erinnere ich mich. Katzenwäsche, Klamotten übergestreift und nach unten. Der Frühstücksraum ist leer. Fast. Die Vermieterin räumt auf. Ein Paar sitzt noch an einem Tisch. Wortfetzen. 'Preissn' denke ich. Und muss im gleichen Augenblick innerlich lachen. Ich bin angekommen, im Süden Deutschlands. Für die Nachzüglerin aus der Stadt gibt es dann noch Eier mit Speck. Brot. Kaffee...

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