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Als mir heute jemand sagt, ich wäre im Unterricht aus dem Rahmen gefallen, bin ich überrascht. Würde das doch bedeuten, dass ich sonst immer genormt, angepasst bin. So komme ich mir eigentlich nicht vor. Im Umkehrschluss dann die Frage, wie die sich fühlen müssen, die wirklich der Norm entsprechen. Und welcher Norm überhaupt? Eurer Norm? Meiner?

Nach der Schule dann mit B. ins Freibad. Die übliche Anmacherei. Keiner, der sich länger als einen kurzen Moment in meinem Gehirn festsetzt. B. ist irgendwann genervt und gibt mir einen Kuss. Ab dann ist Schluß. Wir werden nur noch angestarrt, was B. aufs Höchste amüsiert. Normal sind wir nicht, denke ich mir. Aber was ist schon normal. Nicht so sein wie die Anderen? Und wer sind die? Wer legt fest wer zu den Anderen gehört?

Abends dann bei B. Steaks vom Grill. Ihr neuer Freund ist auch da. Ihre grosse Liebe. Gross bedeutet bei ihr 1 - 2 Monate. Ich muss lächeln und freue mich für sie. Ihre kleinen Lieben bestehen meist nur einige Stunden.

Unspektakulär und ruhig. Mein Leben. So wie ich es gerade leben möchte.

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