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Nicht bei ihm, nicht bei mir. Wir treffen uns nachmittags in der Stadt. Er wartet schon, als ich komme. Steht dann nur vor mir. Keine Umarmung, nichts. Ich will es mir nicht eingestehen, aber ich bin ein wenig enttäuscht. Habe ich nicht ein wenig mehr verdient? Obwohl es ja alles einfacher machen sollte.
P. sieht mich von oben bis unten an.
"Du siehst trotzdem noch klasse aus."
Er hat mich durchschaut...verdammt, er sieht gut aus. Und dieser Blick...Dann falle ich auf den ältesten Trick herein.
"Du hast da was..." Ich spüre seine Finger auf meiner Wange, er kommt näher...und küsst mich. Ich bin völlig überrascht nach dem kühlen Empfang. Vergesse alles was ich mir überlegt habe. Und im gleichen Augenblick denke ich, Scheiss auf die Liebe, Anna, du lebst hier und jetzt, und das auch nur einmal. Und wenn es sich gut anfühlt, dann ist es auch ok. Und es fühlt sich gut an. P. fühlt sich gut an.

Später liege ich halb auf ihm. Den Kopf auf seiner Brust. P. zeichnet imaginäre Muster auf meinen nackten Rücken, den Po.
"Und wie geht es jetzt weiter?", will ich wissen. P. sieht mich an, dreht mich vorsichtig auf den Rücken und spreizt meine Beine.

Du stellst die falschen Fragen, Anna.

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