Freitag, 16. Mai 2014
55
Nach der Schule bin ich müde. Die letzten Tage waren anstrengend. Psychisch. Emotional. Dazu kommt jetzt noch eine innere Unruhe. Und die Angst P. irgendwo zu begegnen. Alles auf einmal. Mir fehlt eine Schulter. Warm. Weich. Einfach nur anlehnen. Nichts mehr denken.

B. geht heute abend weg. Fragt, ob ich mitkomme. Nö, lieber nicht. Vielleicht ein andermal.

Nachmittags dann auf das Rad. Nach einer Stunde fühle ich mich besser. Wieder zu Hause lege ich mich ins Bett. Dämmere vor mich hin. Duschen bringt mich wieder ins Leben zurück.

Dann stehe ich vor dem Spiegel und frage mich wer das ist. Sie, die mich anstarrt. So wie ich sie anstarre. Du wirst mir immer fremder, sage ich zu ihr. Ich weiss, antwortet sie, aber es bist du, die sich immer mehr von mir entfernt. Und ich weiss, dass sie recht hat. Sie trägt sie immer noch in sich, diese Leichtigkeit. Ich habe sie zwischen gestern und heute verloren.

Als ich später "mir reicht es" bei Google eingebe, habe ich 1,690.000 Treffer. Du bist nicht allein, Anna.
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